Historisches

Chronik des TSV Hollerbach
TSV erster Sportverein in der Gemeinde (1978) | Sportplatzeinweihung (1986)
Jahreshauptversammlung (1988) | Generalversammlung mit Wahlen (1989)
15 Jahre TSV Hollerbach (1993) | 20 Jahre TSV Hollerbach (1998)
Oliver Adrian führt jetzt die TSV-Familie (2001) | 25 Jahre TSV Hollerbach (2003)
Neue Doppelspitze beim TSV Hollerbach (2007) | 30 Jahre TSV Hollerbach (2008)

(Rhein Neckar Zeitung, Ausgabe Buchen am 28.6.1993)

TSV gesellschaftlicher Mittelpunkt

Mit Festakt das 15jährige Bestehen des Clubs gefeiert - Rückblick auf Leistungen der Mitglieder gehalten

Hollerbach. Gesellschaftlicher Mittepunkt in Hollerbach ist seit 15 Jahren der TSV. In dieser Zeit hat es der Verein auf einen Mitgliederstand von 200 gebracht. Fast kein Hollerbacher Name fehlt in der Mitgliederliste, und immer öfter kommen auch Sportbegeisterte aus den Nachbardörfern, um etwas für ihre Gesundheit zu tun. Anlässlich des 15jährigen Bestehens des Vereins ehrte man am Samstagabend im Schulsaal Gründungsmitglieder und langjährige aktive TSV- Mitglieder.

Nach einem musikalischen Einstieg durch den Kirchenchor Hollerbach-Oberneudorf unter Leitung von Jochen Schwab, begrüßte der zweite Vorsitzende Adalbert Kemmerer die Festgäste. Sein besonderer Gruß galt Ortsvorsteher Paul Hilbert, stellvertretendem Bürgermeister Jürgen Katzfuß sowie Vertretern der örtlichen Vereine. Erster Vorsitzender Clemens Schölch konnte krankheitsbedingt nicht an der Feierstunde teilnehmen. "Was hat Sport heute noch mit Spaß, Belustigung und Liebhaberei zu tun?" fragte sich Festredner Herbert Albrecht. Früher habe der Satz, "Fußball sei die wichtigste Nebensache der Welt", noch Gültigkeit gehabt. Heute frage er sich, gerade wenn er die Montagsausgabe von Zeitungen betrachte oder das Volumen der Sportvorschau in der Freitagsausgabe, ob man wirklich noch von einer Nebensache sprechen könne. Seiner Meinung nach rücke der Sport immer mehr in den Vordergrund und trage zur Verdrängung gesellschaftlicher Probleme bei. Sei es denn wichtiger, den Namen eines deutschen Tennisspielers zu wissen, als den Forscher zu kennen, der in langen Untersuchungen eine Methode zur Heilung einer gefährlichen Krankheit gefunden hat, fragte sich Albrecht. Die Definition von Sport in seiner ursprünglichen Form passe noch auf den TSV. Amateure suchten beim Sport nach Spaß und Freude. Nur die Tischtennisspieler kämpften in einer Liga um Plätze. Allerdings gehe es auch hierbei noch nicht um enorme Ablösesummen oder Doping. Auch sei der Verein eine wichtige Stütze des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens, betonte der Festredner. In einem kurzen Rückblick zog Herbert Albrecht Bilanz über 15 Jahre TSV Geschichte. Waren es im Gründungsjahr 77 Hollerbacher gewesen, die dem Verein beitraten, so waren es zehn Jahren später schon über 140. In der Anfangszeit fehlte kaum ein Hollerbacher, der sich nicht entweder in der Herren-Tischtennisabteilung oder der Damengymnastik sportlich betätigte. Nach einer Umfrage erweiterte der TSV sein Sportangebot im Jahr 1982 um eine Freizeitsportgruppe der Herren deren Ziel es war, den Waldsportplatz wieder in Stand zu setzen, was auch bis 1985 realisiert war. 1989 und 1990 zerstörten aber Wildschweine und der Orkan "Wiebke" den Sportplatz; so dass die Mitglieder wiederum die Ärmel hochkrempeln mussten, um den Platz wieder in Ordnung zu bringen. Inzwischen richtet sich das Angebot auch an Senioren und Kleinkinder ab drei Jahren. Auch die Frauengymnastikgruppe aus Oberneudorf hat sich dem TSV inzwischen angegliedert, und der TSV strecke seine Fühler auch schon über den Berg aus, um die Unterneudorfer zu sportlicher Betätigung zu animieren, betonte Albrecht. In nächster Zukunft habe der Verein mit seinen 200 Mittgliedern die Ziele, einen Geräteschuppen am Waldsportplatz zu bauen und die Schule zu renovieren. Herbert Albrecht dankte den Mitgliedern und vor allem auch der Vorstandschaft, die durch kontinuierliche und ehrenamtliche Arbeit das Hollerbacher Vereinsleben maßgeblich mitgestalteten. Stellvertretender Bürgermeister Jürgen Katzfuß übermittelte dem15jährigen Verein die Glückwünsche der Stadt Buchen. Ein intaktes Vereinsleben sei wichtig für ein intaktes Dorfleben, meinte Katzfuß. In Hollerbach finde man noch Gemeinsinn, Kameradschaft und die selten gewordene Fähigkeit, das eigene ich der Gruppe unterzuordnen. Gerade das Vereinsleben habe Hollerbach nicht zu einem Vorort von Buchen werden lassen, sondern gebe ihm seinen individuellen, eigenständigen Charakter. Auch in Zukunft möge die Gemeinde und vor allem auch der TSV einen so großen Gemeinschaftsbeitrag leisten, wie er ihn in 15 Jahren zu leisten vermocht hatte, lautet die bitte von Katzfus. Ortsvorsteher Paul Hilbert betonte, dass es bereits in den 20er Jahren sportliche Betätigungen im kleinen Hollerbach gegeben habe, und es schriftlich fixiert sei, dass in dieser Zeit sogar ein Gauturnfest in Hollerbach stattgefunden hatte, an dem auch gute Hollerbacher und Oberneudorfer Turner beteiligt waren. Der Verein könnte also eigentlich bereits schon auf eine 75 Jahre lange Geschichte zurückblicken, wenn nicht nur das Schriftliche, also die Gründungsurkunde, zählen würde. Bei der offiziellen Gründung des TSV vor 15 Jahren hätte wohl niemand geglaubt, dass der Verein so viele Sportbegeisterte anziehen würde. Heute sei der TSV zum gesellschaftlichen Mittelpunkt geworden und ermögliche den Hollerbachern, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. Stolz und Freude äußerte der Ortsvorsteher darüber, dass Vereinsarbeit in seiner Gemeinde von Harmonie zwischen Mitglied-und Vorstandschaft geprägt sei und deshalb eine so effektive Arbeit geleistet wird. Pius Schwab, Vorsitzender des Kirchenchors Hollerbach-Oberneudorf, beglückwünschte den TSV zu seinem Geburtstag und unterstrich die gute Zusammenarbeit unter den Vereinen, bevor ein Alleinunterhalter für Stimmung im Schulsaal sorgte.



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